Auf dem Adobe Summit in Las Vegas hat Adobe kürzlich ein neues AI-Tool namens Firefly vorgestellt. Firefly ist Adobes Antwort auf die neueste Generation der generativen, künstlichen Intelligenz. In einer öffentlichen Betaphase können Interessierte das Tool testen.
Wie funktioniert Adobe Firefly?
Die Funktionsweise von Adobe Firefly ist ziemlich simpel. Die Komplexität der Berechnungen wird hinter einer einfach zu bedienenden Oberfläche versteckt. Über eine Texteingabe sagt man der künstlichen Intelligenz was sie generieren soll und simsalabim spuckt diese das gewünschte Ergebnis aus.
Für einen schnellen Start stehen zahlreiche, beeindruckende Beispiele zur Verfügung. Da es sich hier um eine Testphase handelt, können alle Tester das Ergebnis bewerten, kommentieren und für die Galerie der Beispiele vorschlagen. Wie ihr im Titelbild dieses Beitrags seht, habe ich Firefly genutzt um mir spannende Teams-Hintergründe zu generieren ;-)
Bildgenerierung mit Adobe Firefly
Schauen wir uns genauer an, welche Möglichkeiten Adobe Firefly aktuell bietet. Die Texteingabe ist zur Zeit nur in englischer Sprache möglich. Nachdem ich mir einen schönen Hintergrund für meine Teams-Meetings generieren wollte, habe ich Adobe Firefly angewiesen mir ein Bild zum Thema „gemütliches Büro mit Holzeinrichtung und traumhaftem Bergblick“ zu generieren. Als Inhaltstyp habe ich Foto ausgewählt, damit das Ganze möglichst realistisch aussieht.
Es stehen auch noch weitere Content-Typen wie Grafik oder Art/Kunst zur Verfügung. Zudem kann das Format ausgewählt werden, z.B. quadratisch 1:1, 4:3 oder 16:9. Adobe Firefly erstellt nun 4 Vorschläge. Die Ergebnisse sind meiner Meinung nach wirklich beeindrucken.
Neben der bloßen Texteingabe kann man auch diverse Stile, Farbvorgaben und Belichtungen wählen. In meinem Beispiel habe ich den Stil „Synthwave“ ausgewählt. Das Ergebnis hat mir sehr gut gefallen.
Content Credentials in Adobe Firefly
Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist, kann man das generierte Bild herunterladen. Dabei muss man den Hinweis akzeptieren, dass das Bild nicht kommerziell genutzt werden darf, da es sich ja wie gesagt um eine Testphase handelt. Zudem wird das Bild im Sinne der Transparenz mit sogenannten Content Credentials versehen. Das sind Metadaten in denen die Information abgespeichert wird, dass dieses Bild nicht real ist, sondern von der künstlichen Intelligenz Adobe Firefly generiert wurde,
Die Content Credentials sind Teil einer groß angelegten Initiative namens Content Authenticity Initiative für mehr Transparenz im Internet und gegen Falschinformationen aka Fake News. Unter https://verify.contentauthenticity.org/inspect kann man sich die Metadaten des generierten Bilds anschauen. Kleiner Gag: In diesem Beispiel habe ich Adobe Firefly angewiesen ein Bild vom Restaurant am Ende des Universums zu generieren, welches ihr vielleicht aus dem Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ kennt.
Textgestaltung mit Adobe Firefly
Die zweite Funktion, die aktuell in Adobe Firefly verfügbar ist, sind Texteffekte. Die Erstellung erfolgt ganz ähnlich wie bei der Bildgenerierung. Zunächst gibt man den Text ein, der gestaltet werden soll. Dann gibt man über eine Textanweisung an, wie der Text aussehen soll, also welchen Stil oder welche Textur er bekommen soll. In diesem Fall habe ich eines der Beispiele aus der Galerie ausgewählt und mir eine Art Schlangenhaut als Schrifttextur generieren lassen. Auch hier kann man zusätzlich verschiedene Effekte, Farben und natürlich Schriftarten auswählen.
Was hat Adobe mit Firefly vor?
Wie gesagt, ist Adobe Firefly zur Zeit nur eine Art Test, natürlich mit dem Ziel, das Produkt zur vollständigen Marktreife weiterzuentwickeln. Dann werden die Funktionen allerdings in viele der existierenden Adobe Produkte einfließen, wie z.B. Photoshop, Experience Manager, Campaign, etc.
Die Anwendungsfälle sind mannigfaltig. So können sich Designer beispielsweise in Photoshop Elemente zu ihrem Projekt hinzugenerieren lassen, die vorher nicht da waren. Wenn du bspw. in einem Strandfoto gerne einen Leuchtturm hättest, dann lass in dir einfach von Adobe Firefly in das Foto hineingenerieren. Das Ganze natürlich kontextsensitiv, sprich so, dass der Leuchtturm sich völlig natürlich in das Bild einfügt.
Wie Adobe Firefly die Arbeit von Marketern verändern wird
Auf dem Adobe Summit in Las Vegas wurden bereits einige Visionen vorgestellt, wie die generative AI in Produkte der Experience Cloud eingebunden wird. Wenn Marketer bspw. in Adobe Campaign eine neue E-Mail Kampagne anlegen, werden sie zukünftig die Möglichkeit haben, in einem kurzen Text den Sinn und Zweck der Kampagne zu beschreiben. Adobe Firefly generiert dann passend dazu Texte und Bilder, welche für die Kampagne genutzt werden können.
Ähnlich verhält es sich mit der Einbindung in Adobes CMS/DAM, den Experience Manager. Dort lassen sich auch per Text Prompt neue neue Inhalte generieren, die dann bspw. auf einer Website veröffentlicht werden können. Im eCommerce Bereich wird es Möglichkeiten geben, freigestellte Produktbilder automatisch in individuell generierte Hintergrundbilder einzufügen, die zum Kontext der Seite passen.
Die neuen Möglichkeiten von generativer, künstlicher Intelligenz werden den Alltag von Marketern ordentlich durcheinander wirbeln. Viele Dinge, die aktuell sehr viel manueller Arbeit bedürfen, können automatisiert werden. Es bieten sich aber auch ganz neue Chancen der Individualisierung und Personalisierung um Kunden ein bestmögliches Erlebnis zu bieten.